DER MANN IM SCHATTEN - Forbes

2023-01-12 15:38:42 By : Mr. Jason Bu

Früher ein Hintermann, mischt Dawid Przybylski nun als „Personal Brand“ den Markt auf: Mit Finest Audience bildet er die Digitalmarketer von morgen aus.

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem Weg“, sagt Dawid Przybylski auf Fragen zu seiner bisherigen Kar­riere. Diese begann für Przybylski im Onlinemarketing, wo er sich jegliches Wissen selbst beibrachte, bevor er zum Agenturbesitzer wurde. Es folgte die Rückkehr zur Ein-Mann-Show, aus der heute eine Vorstellung mit vielen Schauspielern geworden ist. Seit 17 Jahren ist der Marketer im Digitalbereich unterwegs und hat die Branche somit von klein auf begleitet und geprägt. Sein älterer Bruder, ein Softwareingenieur, machte ihn erstmals auf den Markt aufmerksam und brachte ihm die digitale Welt näher. Damals studierte Przybylski an der Fachhochschule Südwest­falen Projektmanagement und Automatisierungstechnik, während sein Bruder Informatik studierte. „Ich hatte damals auch Unterrichts­fächer wie Marketing, dafür hegte ich immer schon besonderes Interesse“, so Przybylski.

Seinen Einstieg ins Berufs­leben fand er aber nicht in den Fußstapfen seines Bruders. Zwar belegte er auch Softwareentwicklung, seine Leidenschaft galt aber früh dem Onlinemarketing. Denn das Internet und seine Reichweiten boten ihm ganz andere Möglich­keiten, ein eigenes Einkommen zu verdienen. „Damals, anno 2003, boomten neben ersten Einkaufs­portalen wie Ebay auch Dating- und Chatplattformen. Das fand ich spannend – und investierte mein letztes Erspartes in die Entwicklung einer Singlebörse.“ Der große Erfolg damit blieb aus, doch Przybylski sollte durch dieses Projekt das nötige Handwerk erlernen, welches ihn bis heute als Onlinemarketer auszeichnet: Suchmaschinenoptimierung und Affiliate-Marketing.

Eine der ersten Erfahrungen, die der Unternehmer machte, war die Bannerplatzierung verschiedenster E-Commerce-Portale, etwa Zalando, auf der eigenen Single­börse. Für jeden erzielten Klick auf ein Banner wurde Przybylski anschließend vergütet – und verdiente nach kurzer Zeit gutes Geld. „Das hat sich recht schnell in meinem Bekanntenkreis herumgesprochen, und ich bekam immer mehr Aufträge – so viele, dass es irgendwann Sinn gemacht hat, eine Marketingagentur zu gründen.“ Adzoom war geboren. Zu Spitzenzeiten beschäftigte Przybylski 22 Angestellte und Freelancer, betreute Kunden mit einem Jah­resumsatz von 200 Millionen € aufwärts, darunter Sponsoren der deutschen Fußball-Bundesliga.

Der Jahresumsatz Przybylskis, in Kombination mit diversen Beteiligungen an Jungunternehmen aus dem IT-Bereich, belief sich in der Blütephase auf 17 Millionen €. Doch bei gleichbleibend hohem Arbeitspensum verlor Przybylski zunehmend die Freude an seinem Beruf: „Ich würde mich als zielstrebigen, manchmal auch dickköpfigen Menschen beschreiben, dem Schnelligkeit sehr wichtig ist. Ich will die Dinge immer per Highspeed umsetzen. Damals betreute ich aber auch Kunden, die locker ein Jahr brauchten, um Projekte zu reali­sieren. Das hat mich irgendwann nicht mehr erfüllt.“

Dawid Przybylski ... ist seit 2018 geschäfts­­führender Inhaber von Finest Audience sowie der Beteiligungsgesellschaft DP Ventures GmbH. Zuvor leitete er zwölf Jahre lang seine Marketingagentur Adzoom GmbH.

Eines Tages im Jahr 2016, nach zahlreichen schlaflosen Nächten, hatte Przybylski einen Nerven­zusammenbruch. Für den Unter­nehmer war damit klar, dass er die Agentur verkaufen würde. Die Übernahme ging dann – ganz nach Przybylskis Geschmack – rasant über die Bühne: Gerade einmal zwei Tage dauerte es, bis das Unternehmen verkauft war. Heute tritt die Agentur als Webquantum GmbH auf und wird unter der Leitung von Uwe Walcher in Fulda geführt. Zu den Kunden zählt etwa der Textilwarenhersteller Levi Strauss. Bis heute stehen Walcher und Przybylski in engem Austausch, und Przybylski bildet weiterhin Mitarbeiter im Bereich Social Media aus.

„Es war eine tolle Zeit, ich habe das Ganze ja doch zwölf Jahre lang gemacht. Aber ich wollte meiner Familie wieder mehr Aufmerksamkeit schenken können – und mit weniger Arbeitsaufwand mindestens genauso gut verdienen“, erzählt Przybylski. Langsam, aber bestimmt fand er wieder zum Digitalmarketing zurück, entwick­elte seine Expertise weiter und baute sich einen neuen Kundenkreis auf. Zunächst passierte das allerdings noch weitestgehend anonym – quasi als geheimer Drahtzieher. Przybylskis größte Leidenschaft und Spezialisierung wurde schließlich die Bewerbung von Personal Brands, sprich Personen, die sich selbst als Marke aufbauen. Das läuft gut – heute erzielt er mit seinen Kunden insgesamt Verkaufsumsätze in Höhe von rund 20 Millionen € pro Jahr. Dazu gehört unter anderem der Redner und Autor Hermann Scherer.

Dass dessen Bücher den Status „Spiegel-Bestseller“ erhalten, ist zwar nicht alleine Przybylskis Arbeit im Netz zu verdanken – Scherer war bereits vor dieser Zu­sam­menarbeit auf der Liste vertreten. Doch Przybylski alleine verkauft die Bücher bis zu 100 Mal pro Tag, was beim Buch „Glücks­kinder“ zu einem Gesamtverkauf von mehr als 330.000 Stück führte. Besonders die Strategie des Up­sellings – sprich: den Kunden von seiner ursprünglichen Verkaufs­entscheidung zu einer höherpreisigen bzw. höherklassigen zu lenken – zählt zu den effektivsten und am häufigsten angewandten Griffen des Vermarkters.

Auch den Verkaufstrainer und Autor Dirk Kreuter sowie den Persönlichkeitstrainer Christian Bischoff betreut Przybylski als erfolgreichster Affiliate. Mittlerweile tritt der Marketer selbst als Personal Brand auf – obwohl der Weg dorthin eine Weile dauerte: „Ich wurde schon früh eingeladen, auch mal auf einer der großen Bühnen meiner Kunden zu sprechen. Gut zwei Jahre lang habe ich das konstant abgelehnt – die Aufmerksamkeit brauchte ich einfach nicht. Ich war zufrieden mit meinem Leben – die Arbeit als Hinter­mann machte mir Spaß.“

2018 erkannte Przybylski jedoch das unternehmerische Potenzial, das im Teilen seines Wissens schlummerte. Zunächst schulte er lediglich die Affiliates (Partner) von Dirk Kreuter. Doch der digitalaffine Przybylski merkte, dass daraus eine größere Unternehmung werden könnte: Er errichtete eine Online-Masterklasse namens Finest Audience. Dahinter verbirgt sich, so der Gründer, ein umfangreicher Lehrgang, bei dem Teilnehmer sich mittels Videotutorials (einzelne Lektionen, bei denen Przybylski vor der Kamera steht) und Fallstudien sowie mit realen Einkommenschancen von der Pike auf zum Onlinemarketer ausbilden lassen. Die Kurskosten belaufen sich auf rund 5.000 €. Auch persönliche Feedback­gespräche sind inkludiert.

In dem Programm sind aktuell über 400 Menschen eingeschrieben, Vollzeitangestellte wie Stu­denten. Vorerfahrung im Bereich Affiliate- oder Onlinemarketing ist dabei nicht erforderlich. Das Tempo hinsichtlich der Kursdauer hängt stark an der Eigenmotivation der Schüler: „Mein erfolgreichster Teilnehmer“, so Przybylski, „war ein junger Mann, dem es gelang, nach neun Wochen bereits 43.000 € Umsatz zu generieren – ein Aus­nahmetalent. Aber auch im Durchschnitt sind die meisten Teilnehmer nach zehn Wochen im fünfstelligen Gewinnbereich unterwegs.“

Grundsätzlich braucht es neben einer Prise Mut und einer positiven Einstellung auch den Biss, sich sein Einkommen erarbeiten zu wollen.

Was den Musterschüler vom Durchschnitt unterscheidet – und was auch Przybylski selbst im Wettbewerb zu anderen Vorteile verschaffte –, sind verschiedene Grundfähigkeiten: „Grundsätzlich braucht es neben einer Prise Mut und einer positiven Einstellung auch den Biss, sich sein Einkommen erarbeiten zu wollen. Denn so einfach, wie das vielleicht für manche wirken mag, ist es nicht. Darum lassen sich auch Leistungsunterschiede klar messen.“ Mit Konkurrenten, die das große Geld in kürzester Zeit und mit minimalem Aufwand versprechen – oftmals in Werbungen auf Youtube – möchte Przybylski keinesfalls gleichgestellt werden: „Einerseits, weil die Behauptung, dass es der totale Spaziergang ist, nicht stimmt; andererseits, weil ich mit Finest Audience einen hochwertigen und professionellen Lehrgang anbiete, bei dem ein Handwerk mit Mehrwert vermittelt wird.“

Damit auch der „Guru“ selbst stets Rat und neue Strate­gien weitergeben kann, bildet er sich ständig weiter: „Ich finde strategisches Denken und die menschliche Psyche wahnsinnig packend und lese sämtliche Literatur dazu, die mir in die Hände kommt. Algorithmen und Kauf­entscheidungen nachvollziehen – das ist total Meins.“ Wenn es ums Verkaufen geht, schreckt Przybylski jedenfalls vor keiner Herausforderung zurück. Zu den herausforderndsten Produkten, die er jemals zu vermarkten hatte, zählte die Werbeschaltung für eine Sterbegeldversicherung. „Ein Anbieter aus Großbritannien hat mich damals kontaktiert, da es im Netz nicht sonderlich gut für ihn lief. Ich dachte dabei sofort daran, Werbung auf Instagram und Facebook zu schalten – allerdings mit eigens kreiertem Werbematerial. ‚Das funktioniert doch nie!‘, sagte man mir damals“, lacht Przybylski. Aber tatsächlich: Sofort gingen täglich bis zu 1.000 neue Anträge auf Sterbegeld- und Bestattungs­vorsorge bei der Firma ein. „Das sind mit Sicherheit mehrere Mil­lionen Pfund, die da umgesetzt wurden“, sagt der Marketer. Neue Dinge zu wagen steht für den Digitalexperten an oberster Stelle – und wird dementsprechend auch den Teilnehmern der Finest-Audience-Masterclass nahegelegt: „Seid mutig und kreativ, schaltet Werbung, die man nicht erwartet und die Aufsehen erregt. Nur so ist man heute erfolgreich!“ Mit diesem Leitsatz will Przybylski eine ganze Bewegung an erfolgreichen Online-Marketern im DACH-Raum starten. Seine Facebook-Gruppe, „Adhawks“, versammelt bereits 3.000 von ihnen. Auf Einwände, Przybylskis Arbeit wäre manipulativ oder lediglich auf Gewinn ausgelegt, entgegnet dieser gelassen: „Ich will Menschen helfen, erfolgreich zu sein und das zu tun, was sie erfüllt. Mich macht mein Job – mit all den Herausforderungen und Spielereien, die er mitbringt – glücklich. Ich kann nur hoffen, dass es anderen auch so geht!“

Text: Chloé Lau Fotos: Ronny Barthel

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