Prämie

2023-01-12 14:45:41 By : Ms. Jenny J

Die Streaminganbieter fluten ihre Plattformen mit „Christmas-Content“, der stets dankbares Publikum findet. Viel Kitsch um nichts? Eine Feldstudie.

„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: Ein tschechischer Fantasyfilm mit psychedelischer Anmutung. „Ist das Leben nicht schön?“: Eine im Kern ziemlich düstere Sozialparabel. „Stirb langsam“: Ein knallharter Actionfilm, in dem ein deutscher Terrorist einen Wolkenkratzer in die Luft sprengen will. Viele Weihnachtsfilmklassiker sind bei Licht betrachtet ziemlich exzentrisch. Wie aber steht es um die restlichen, die „normalen“ Weihnachtsfilme? Gibt man bei Netflix oder Amazon Prime das Wort Weihnachten in das Suchfeld ein, poppen sie gleich dutzendweise auf: Filme, die man auf den ersten Blick ebenfalls zu kennen meint – selbst wenn man keinen einzigen davon gesehen hat.

Sie tragen Titel wie „I Believe in Santa“, „Die Familie Claus“ oder „Happiest Season“. Auf den Plakaten: Bunte Weihnachtsbäume, schöne, breit lächelnde Menschen mit Zipfelmützen, vielleicht noch ein Schneehügel im Hintergrund. Nichts Neues oder Aufregendes versprechen diese Filme, vielmehr Wohlbekanntes und Vertrautes. Aber was genau? Und: Sind sie einander wirklich so ähnlich, wie es auf den ersten Blick scheint? Also ebenso absurd wie „A Castle For Christmas“ (Netflix, 2021), in dem sich eine US-Bestsellerautorin in einem schottischen Schloss einmietet, um in Ruhe an ihrem neuen Buch zu arbeiten? Der einheimische Schlossbesitzer will die neureiche Ausländerin erst wieder loswerden – und lässt sie auf dem eiskalten Dachboden übernachten. Bevor er sich dann doch in sie verliebt.

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