Russische Drohnenangriffe halten an, „Fließband des Todes“ in Bachmut | Tiroler Tageszeitung Online – Nachrichten von jetzt!

2023-01-12 15:40:03 By : Mr. Frank Tang

Auch zu Neujahr flogen russische Kamikaze-Drohnen zahlreiche Angriffe in der Ukraine. Bei schweren Kämpfen um die Frontstadt Bachmut haben russische Truppen nach ukrainischer Darstellung indes schwere Verluste erlitten.

Bachmut – Russland hat Sonntagabend neue Angriffe mit Kamikaze-Drohnen gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Bei Mykolajiw in der südlichen Ukraine seien zwei Gruppen Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion gesichtet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform. "Luftalarm, zwei Gruppen von Mopeds", schrieb der regionale Militärverwaltungschef Vitali Kim auf Telegram. Wegen ihres Motorgeräuschs werden die Drohnen in der Bevölkerung inzwischen "Mopeds" genannt.

? Video | Drohnenangriffe in der Ukraine

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Im gesamten Süden des Landes wurde Luftalarm ausgelöst. Erst in der Neujahrsnacht hatte das russische Militär Dutzende von Kamikaze-Drohnen, die mit ihrer Sprengladung am Ziel senkrecht herabstürzen, gegen Ziele in der Ukraine gestartet. Nach ukrainischer Darstellung wurden alle 45 Drohnen abgeschossen.

Im Verlauf schwerer Kämpfe um die ostukrainische Frontstadt Bachmut haben russische Truppen nach ukrainischer Darstellung unterdessen schwere Verluste erlitten. Wie der Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag mitteilte, seien allein am Vortag rund 170 russische Soldaten getötet worden. Weitere 200 Russen seien bei Versuchen, die Stadt anzugreifen, verwundet worden. Tscherewatyj sprach von einem "Fließband des Todes" für die Angreifer.

Die Angaben zu den Opferzahlen konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. Bachmut gilt als Eckpfeiler der ukrainischen Frontlinien im Osten des Landes. Für die russischen Streitkräfte ist die Stadt ein Prestigeobjekt, das sie um jeden Preis erobern wollen. Die russischen Angriffe werden von Angehörigen der berüchtigten Söldnertruppe Wagner angeführt. Auch die russische Seite berichtet regelmäßig von hohen Opferzahlen in den Reihen der ukrainischen Gegner.

Mit den massiven Luftangriffen gegen eine Reihe von ukrainischen Städten in der Neujahrsnacht ist Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak zu einer neuen Strategie übergegangen. "Russland hat keine militärischen Ziele mehr", twitterte Podoljak am Neujahrstag. "Es (Russland) versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu töten und so viele zivile Objekte wie möglich zu zerstören. Ein Krieg des Tötens wegen."

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge wird Russland von Angst beherrscht. Das stünde in krassem Gegensatz zu der Einheit und Zielstrebigkeit, die es in der Ukraine gebe, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache. "Sie haben Angst. Das kann man spüren. Und sie haben zurecht Angst. Drohnen, Raketen und alles andere wird ihnen nicht helfen. Denn wir sind geeint. Sie eint nur die Angst." (APA/dpa/Reuters)

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